Sunday, December 24, 2006

ellis gedanken zum heilig abend

liebe freunde in der alten welt
immer noch ist der 24. dezember, und der erste tag wieder in der 'zivilisation', sprich internetkomunikation. da sind wir so richtig beschaeftigt.
ich moechte euch hier mal so meine gedanken, die ich beim besuch des goldmuseums in bogota, kurz bevor wir ins cocuy gefahren sind, erzaehlen.
was als erstes sehr interessant war, waren die vielen uebers ganze land verteilten fundorte der sehr schoenen, gut erhaltenen (gold !!!) fundstuecke. , d.h. ueberall benutzten die menschen gold, v.a. als schmuck, aber auch als gegenstaende des taeglichen lebens. uebrigens waren keine !! waffen darunter. und wenn wir uns ueberlegen, dass sicherlich 80 /90 % der goldgegenstaende von den spanischen eroberern geraubt wurden, und in die alte welt abtransportiert wurden um den reichtum dort zu mehren, eingeschmolzen wurden...... . was fuer eine pracht wurde hier zerstoert, mit der die menschen in amerika, in der sog. neuen welt staendig umgeben waren.!!!
und nun kommt der entscheidende gedanke , der mir im obersten stockwerk des museums klar wurde> dies war das kapitel schamanentum. die schamanen hatten in ihren gemeinschaften die aufgabe das gleichgewicht , el equilibrio, zu erhalten, das gleichgewicht zwischen mensch und natur, zwischen mensch und geist(ern), zwischen tier und mensch, tier und pflanze, erde und himmel...... ausserdem war der schamane natuerlich auch zustaendig fuer das gleichgewicht im einzelnen menschen und innerhalb der menschlichen gemeinschaft. dazu waren auch opfergaben notwendig. dazu hatten z. b. die muisca/indianer ein extra floss gebaut, mit dem der haeuptling und der schamane auf die mitte ihrer wunderbaren blauen lagunen der berglaender fuhren und gold /gegenstaende versenkten, den geistern , der erde zurueckgaben.
fuer mich war dieser gedanke wie ein blitz reingefahren, weil ich im laufe dieser wochen hier in kolumbien - auch durch das jage - gelernt habe, dass fuer mich persoenlich das loslassen, das einfach sein lassen die wichtige aufgabe ist, die ich fuer mich loesen muss. und dann diese geschichte mit gold ins wasser werfen. d.h. dinge koennen besseren sinn haben als den, sich mit ihnen zu schmuecken, sie zu besitzen ....oder sie haben gar keinen sinn..... und so warf ich denn auch meinen schmuck, ohrringe etc. am letzten tag in die lagune. ich hoffe dass ich mich immer wieder daran erinnern werde.

nun noch eine andere frage die auf der bergtour auftauchte.
ich erzaehlte vorhin schon von dem erhabenen gefuehl oben auf dem berg und unten die nebel. da blendete ich die probleme total aus. unten im nebel da gibts grade sehr harte konflikte. es sind die ostabhaenge der ostkordillere. es leben hier noch, zumindest im inneren, die u'wa
indianer, noch wie vor tausend jahren als jaeger und sammler, die natur ist noch voellig intakt, die tiere wie puma, brillenbaer etc sind hier noch nicht ausgerottet wie auf der westseite der kordillera, wo der bevoelkerungsdruck immer weitere ausrottung des letzten waldes bewirkt.....
die aeusseren teile des u'wa stammes sind schon mit der "zivilisation" konfrontiert und da geht schon die spaltung los. es gibt naemlich oel in der region, nicht wenig, eine us/oelkompanie ist schon dort zugange. da vom gesetz die indianer in kolumbien auch rechte haben, gibt es gerichtliche auseinandersetzungen, wobei die ersten 2 prozesse die indianer gewonnen haben, also es ist indianerland, auf/unter dem oel liegt und die indianer beschliessen dass das oel da bleibt wo es ist. es ist ja bekannt welche umweltprobleme die oelfoerderung im urwald mit sich bringt und welche sozialen folgen das ganze hat. ja, und dann die oelfirma, die kolumbianische regierung und leute die ein geschaeft wittern > ja das oel nutzt doch 40 millionen kolumbianern. aber wer sackt die oelmilliarden ein ???? nicht der arme campesino in den bergen, nicht der indianer in den llanos, nicht der bettler in bogota...
und wir stehen da obendrueber, und unten gibts diese konflikte. und diese situation gabs beinahe ueberall wo wir waren, wos sooo schoen war auf den ersten blick und wo sich solche boesen abgruende auftun.

trotzdem liebe weihnachtswuensche

elisabeth

Nochmal zum Schamanen, zum taita

Ich moechte doch nochmal allgemein etwas zum Schamanen ( Taita ) schreiben.
Es soll auf jeden Fall nicht der Eindruck entstehen, dass es sich hier um einen Psychotrip von gestressten Zivilisationsmenschen handelt Inzwischen, nach dem vierten Yagé und vielen Gespraechen darueber verstehen wir manches selbst viel besser.
Schamanen gibt es und gab es in allen Indianerstaemmen. Der Schamane war urspruenglich die Person im Stamm, die das Gleichgewicht zwischen Mensch, Natur und hoeheren Maechten ( Geistern ) aufrechterhielt. Er war also zustaendig nicht nur fuer die koerperliche und geistige Gesundheit des Einzelnen, sonder auch fuer den Zusammenhalt des Stamms und den Bezug zur Natur und ihren Maechten. So erhielten sich die indianischen Gesellschaften ueber Jahrhunderte. Das Yagé, also der Trank, wurde normalerweise gemeinschaftlich eingenommen und nur bei Krankheiten gab es eine individuelle Behandlung.
Taita Orlando hat nun aber seine Arbeit den Verhaeltnissen des "modernen Menschen" angepasst. Das bedeutet, dass er wie jeder Mediziner eine individuelle, aber eben ganzheitliche Behandlung in seiner Praxis durchfuehrt. Das bedeutet auch z.B., dass er vor der Einnahme des Trunks eine Art "Predigt" haelt, in der es um Probleme der Menschen geht: Die befriedigende und erfuellte Arbeit, das Verhaeltniss von Eltern zu ihren Kindern, das Problem der Gewalt (hier Guerilla) in der Gesellschaft. Das bedeutet z.B. auch eine Art Gespraechskreis oder fast Seminar, das sich an einem Nachmittag entwickelte, indem es im Wesentlichen um die menschlichen Beziehungen ging. Dabei diskutierten etwa 30 bis 40 Menschen mit taita ganz wichtige Fragen auf einem ganz erstaunlich hohen Niveau. So erzaehlte z.B. ein junger Mann von seiner jahrelangen Drogensucht und schilderte eindruecklich, wie er langsam davon wegkam und einen fuer sich gangbaren neuen Lebensweg fand. Ich moechte nun nicht naeher darauf eingehen, sondern ueber Beispiele berichten in denen taita und das yagé Menschen ganz konkret geholfen hat.
Z.B. die verheiratete Frau mit zwei Kindern aus Bogotá: Nachdem sich ihr Mann von ihr getrennt hatte, und sie mit den Kindern alleien liess viel sie in ein tiefes Loch. Sie verliess das Haus nur noch, wenn es unbedingt notwendig war zur Arbeit und fuer Besorgungen, konnte nicht mehr schlafen, war voller Aengste und wurde schliesslich auch regelrecht koerperlich Krank. Durch eine individuelle Behandlung bei taita Orlando und nach vielen yagés kam sie wieder in Tritt, und wir erlebten sie -sie lud uns ganz spontan zu sich nach Hause ein - als lebensfrohen und vitalen Menschen. Die beiden Kinder sind herangewachsen, die Tochter studiert schon und der Junge, den wir auch kennenlernten, ist fast mit der Schule fertig und moechte unbedingt deutsch lernen, um nach Deutschland kommen zu koennen.
Z.B. eine junge Frau, die nachdem sie von der klassischen Medizin austherapiert war und keine Besserung erfuhr zumindest durch taita Linderung erfuhr.
Wir haben sie an Abend gesehen, wie sie nicht selbst laufen konnte, und von zwei Leuten gestuetzt zum yagé gefuehrt wurde und am anderen Tag als sie alleine gehend, muehsam zwar la Vega verliess.

so und nun um 5 uhr mittags schliesst das internetbuero wegen heilig abend und es ist schluss hiermit.

alles liebe hubert, froehliche weihnachte. wahrscheinlich schlaeft ihr schon.

zurueck aus der sierra nevada de cocuy

queridos
gestern abend als wir ins internetcafe gingen und eure post lasen, haben wir uns riesig !!! gefreut. liebe anette eine ganz herzliche feste umarmung (un abrazo muy feuerte) , deine mails sind einfach umwerfend toll. viel freude mit den christschweinchen und denkt nicht gleich an den fleisch-genuss. ... nach den ersten morgendlichen suppen mit huehnerfuessen oder kutteln drin bin ich zur konsequenten ablehnerin von jedwedem fleisch geworden.
lieber martinus wir danken dir ganz fest, dass du da bist, auch dich umarmen wir ganz herzlich aus der ferne, gib dem rico bitte auch eine weihnachtsstreicheleinheit. ganz herzlichen dank fuer deinen bericht.!! du scheinst dich ja gut eingelebt zu haben. schreib wieder.!! gruesse die nachbarn in weihers.
ganz liebe gruesse auch an gerd und pia und jannik. gerd, in colombia lernt man geduld, man nimmt einfach das was es grade gibt und wartet, wartet. man wartet in der schlange, wartet auf den bus, es geht alles langsamer, und so wartet man halt auch auf den schnee. inzwischen sind wir schon ganz gut in paciencia (geduld).
para ana besos y abrazos. todavia no conseguimos contactar con tus hermanos, pero tampoco es seguro si pasemos por argentina. todavia estamos muy feliz en colombia, con los colombianos... muchos saludos a etna, julietta y sus familias. te deseo que estès capaz hacer otra vez un viaje a argentina. yo pienso que este serìa muy saludable para tì.
auch dem coro redondo ganz liebe gruesse. wir sind ja hier durch fredy und seine gruppe ziemlich viel mit musik konfrontiert und hubi denkt immer wenn er die stimme von fredy hoert an euch.
und angela und walter euch wuensche ich , dass ihr nicht nur aufregende weihnachten mit kindern und enkeln verbringt, sondern auch besinnliche, ruhige tage euch goennt, viel draussen sein koennt.

p.s. ich finde auf dieser tastatur nicht die richtige akzent-taste.

so und nun moechte ich noch einen kleinen bericht von unserem bergabenteuer in der sierra nevada del cocuy schreiben.
ich schreib jetzt mal aus meiner sicht, aber hubi stimmt dem auch voll bei. -- wir sind uebrigens ein ganz tolles team geworden, verstehn uns gut und moegen uns gerner.
nachdem wir nun schon das 4. jagè mit dem chamàn - wieder mit sehr eindruecklichen und sehr guten erfahrungen, erlebnissen teilgenommen haben sind wir sehr erfuellt, mit guten gefuehlen in die berge gefahren.
mit voll gepackten rucksaecken: lebensmitteln fuer 8 tage, zelt, schlafsaecken, wanderstiefeln, dicken klamotten, muetzen, handschuhen sind wir etwa 13 stunden von bogotà mit dem bus auf schotterstrassen ueber schreckliche abgruende richtung norden zu dem nationalpark von cocuy gefahren worden, bzw, geschuettelt worden und wie vorhin erwaehnt, mit cumbia und vallenato-klaengen und zwischendurch weihnachtsliedern zugedroehnt worden. das dorf el cocuy ist ein recht huebsches mit weiss getuenchten hauswaenden und tueren und fenster in einheits lindgruen gestrichen. so fanden wir auch ein nettes hotel ( v.a. sehr nette wirtsleute , aus der kueche schallt immer eine froehlichkeit, ein lachen,... auch wenn sie morgens schon kuttel-suppe zubereiten , eine spezialitaet) wo wir noch 2 naechte blieben. anscheinend hats bis dahin jeden tag geregnet und wir waren die gluecklichen ersten, die bei schoenstem wetter losgingen und das wetter hielt die ganze zeit unseres aufenthalts.
und dann gings los : morgens um 6 uhr faehrt der lechero- der milchlastwagen- los, der die ganzen baeuerlein mit 1-2 kuehen abklappert und deren milch einsammelt und dabei immer hoeher so bis etwa 3.600 m hoch bis zum letzten bauern faehrt. und dann ging der marsch los: am ersten tag wollten wir zu einer hochgelegenen lagune (~4000m) um uns zu aklimatisieren. als wir dann noch am allerletzten bauern, don alejandro ,vorbeikamen - ein total liebenswerter mensch-bot der uns noch lastpferde an bzw. fuer die señora ein reittier. dies verabredeten wir fuer den naechsten tag und gingen also erstmal allein zur lagune mit einer sternenklaren nacht, sterne die sonst nie zu sehen sind. am naechsten morgen war das zelt gefroren und nach muesli und chocolate mit pulvermilch kam dann don alejandro mit 2 dortueblichen kleinen robusten pferdchen mit duennen beinchen wo wir dann dem einen unsere rucksaecke aufluden. als schwere last wollte ich nicht aufsitzen. und so liefen wir ueber den ersten 4500 er pass, dann runter die landschaft, die vegetation wird immer schoener faszinierender, es ist die pàramo-vegetation mit den frailejones, die praegende pflanze, das wort kommt von fraile das ist so ein klosterbruder mit glatze und von weitem sehen die pflanzen so aus- wobei es verschiedene arten gibt. und dann gibts flusslaeufe die sooo klar sind und blueten in allen farben, dann wieder ein abschnitt absoluter wueste, und da wachsen mittendrin als primaerbesiedler pflanzen , bluetenpflanzen mit gelben oder violetten blueten- ein wahres wunder!! und dann gibts gegenden , hochtaeler mit staunaesse wo die cojines - hoehere pflanzen die wie moospolster aussehen- wachsen mit unterschiedlichsten gruenen. .... hubi kommt gar nicht mehr aus dem fotografieren raus und ich nicht mehr aus dem staunen. und so ueberwinden wir auch den 2. und den 3. pass wo wir dann nach knapp 5 stunden reiner wanderzeit an der laguna de la plaza auf ca. 4500 m ankommen. die 2 pferde und don alejandro sind schon da, kriegen ihr geld und muessen die 3 paesse wieder zurueck.
insgesamt waren wir 6 tage in den bergen und wir sind sehr gluecklich , das erlebt zu haben. ich moechte nur die wesentlichen gluecksmomente erwaehnen: die vegetation in dieser hoehe ist so faszinierend. dann die aussicht: auf der oestlichen kette sind wir mal auf einen 5000er rauf und da sieht man auf ein meer von wolken das ueber den oestlichen llanos, die nach venezuela reichen, wolken, wolkentuerme und eine weite........... und oben am gipfel steine mit ganz ganz kleinen quarzkristallen, das glitzerte.......... eines morgens stiegen wir vor der daemmerung aus dem zelt, um auf einem nahegelegenen huegel/klippe den sonnenaufgang zu erleben. das war an diesem morgen, von diesem platz aus ein himmlisches erlebnis: bevor die sonne erscheint faerbte sich der himmel in die verschiedensten rottoene und dann faerbten sich die schon angeleuchteten gipfel und dann faerbte sich das unter uns liegende wolkenmeer. mir liefen gradezu traenen der ruehrung die backen runter. es war so schoen.
sehr tiefe eindruecke waren das, und hubert wollte da noch was draufsetzen und bestieg am abschluss noch einen hohen schnee/eisberg um nochmals die hoehe, die absolute stille, die absolute einsamkeit, sein absolutes gluecksgefuehl zu erleben., was ihn sehr erfuellt zu mir runterkommen liess., die ich an einer blauen lagune ebenfalls die absolute ruhe und stille genoss.

wie ihr seht, gings uns sehr gut, und es geht wies aussieht weiter gut.

elisabeth y humberto

feliz navidad

ihr lieben in deutschland,
heute ist noche buena, der 24. dezember. es ist warm, wir sitzen schwitzend im internetbuero im t-shirt, das dorf ist geschmueckt weihnachtlich, mit lichterketten, die nachts blinken und einen ganz verrueckt machen, manche leute haben eine tuer oder ein fenster zur strasse hin geoeffnet und zeigen ihre krippen. gestern abend gabs einen festumzug mit verkleideten maskentraegern die dann reis unter die leute warfen -gott sei dank, kein mehl- und feuerwerk und viel schnaps - aquadiente - und flotte salsarythmen und tanz die ganze nacht. ........ im radio auf der busfahrt zwischen salsa und cumbia-musik ~noche feliz~ die spanische fassung von stille nacht, heilige nacht, alles eine lustige mischung voellig ohne die deutsche gemuetliche eher sentimentale weihnachtsstimmung mit schnee, stille , kerzenschein (echte).
so wuenschen wir euch im offensichtlich noch schneefreien alemania auch ganz herzlich schoene glueckliche weihnachten!!!!!

Kolumbien

Liebe Freunde,
Heute moechte ich Euch mal etwas allgemeiner ueber Kolumbien berichten. Was fuer einen Eindruck haben wir von diesem so unbekannten Land. In Deutschland und wahrscheinlich in ganz Europa oder sogar weltweit hat Kolumbien einen schlechten Ruf, als Land der Kokainmafia, des jahrzehnte andauernden Konflikts zwischen Gerilla, Paramilitaers und Regierung. Dieses schlechte Bild ihres Landes ist den Kolumbianern durchaus bewusst, und darunter leiden sie sehr, genauso wie sie natuerlich unter den unmittebaren Folgen des uralten Konflikts leiden - Unsicherheit auf Ueberlandfahrten mit dem Bus, Vertreibung von Menschen aus den Konfliktgebieten, Entfuehrungen usw. Und trotzdem sind die Menschen hier die Freundlichsten und Liebenswuerdigsten, die man sich vorstellen kann. Manchmal habe ich geradezu den Eindruck als wuerden sie diese Last der permanenten Gewalt und Gefahr, die sie umgibt durch diese Herzlichkeit kompensieren, so etwas wie eine allgemeine solidarische Haltung einnehmen. Wir kennen ja dieses Phaenomen, dass Leid auch zusammenschweisst, zumindest innerhalb einer sozialen Gruppe. Jedenfalls ist es fuer uns immer wieder erstaunlich, wie die Menschen uns entgegenkommen, z.B. als wir gestern von unserer Wanderung in das kleine Hotel in El Cocuy zurueckkamen. Da kam sofort der Besitzer, hat einen tinto serviert, die Frauen liefen aus der Kueche heraus, wir wurden geherzt, umringt und alle haben gleichzeitig gefragt, wie es uns erging und, und ...... . Und dabei hat man nie das Gefuehl, dass es hierbei um geschaeftliche Interessen geht, sondern dass dies wirkliches Interesse und wirkliche Anteilnahme ist. Diese menschliche Erfahrung ist mit Sicherheit der Wichtigste Grund warum wir buchstaeblich von diesem Land nicht loskommen.
Nun aber spielt fuer uns natuelich die politische Situation und das heisst eben hauptsaechlich die Sicherheitslage fuer uns eine grosse Rolle. Diese hat sich tatsaechlich seit zwei, drei Jahren also in der ersten Amtszeit von Alvaro Uribe stetig verbessert. Er hat mit Hilfe der US-Regierung den Polizeiapparat massiv ausgebaut ( ca. 100 000 neue Polizeistellen wurden geschaffen, wobei die Amis Waffen und Ausruestung beisteuerten). Dies hatte natuerlich seine Auswirkungen: So wurde uns z.B. in El Cocuy berichtet, dass noch vor zwei Jahren die Gerilla das Gebiet beherrschte , d. h. die Polizisten sich nicht aus ihrem Posten in El Cocuy heraustrauten. Sobald sie auf der Plaza erschienen wurden sie abgeknallt. Am Ende wurden die letzten 5 von ihnen gefangen genommen und nach Befragung der Bevoelkerung die Guten freigelassen, die Schlechten aber erschossen. Natuerlich muss man sich vorstellen, dass kurze Zeit spaeter vielleicht wieder die Polizei, die Armee, oder die ultrakonservativen Paramilitaers, denen das Vorgehen der Regierung nicht hart genug erschien, wieder das Gebiet eingenommen haben. Dabei gab und gibt es bis heute auch unschuldige Opfer, Menschen, die von der einen, oder anderen Seite als Kollaborateure aus den Hauesern gezerrt werden, gefoltert, oder sogar umgebracht werden. Durch die massive Polizeipraesenz nun haben sich diese Zustaenden an vielen Orten verbessert. So z.B. auch in El Cocuy. Neben unserem Hotel war die Polizeistation mit sicher insgesamt 50 schwerbewaffneten Polizisten, fuer uns zuerst ein etwas bedrohliches Bild, besonders, wenn z.B. beim Essen sich die Polizisten neben uns setzten, ihre Maschinenpistolen an die Wand lehnten und genauso assen wie wir und mit uns ein Schwaetzchen hielten. So gibt es nun eben Zonen von relativ grosser Sicherheit. Die Kolumbianer nehmen die Polizeikontrollen gelassen hin. So wird z.B. der Bus angehalten, alle Maenner muessen aussteigen, sich mit erhobenen Armen an die Buswand stellen und sich nach Waffen abtasten lassen, alle Personalausweise werden eingesammelt und kontroliert. Die Menschen wissen, dass diese notwendig ist, und das Verhaeltnis der einfachen Leute zur Polizei scheint auch gut zu sein. Die Polizisten sind offensichtlich angewiesen, die Zivilbevoelkerung anstaendig zu behandeln. Zu uns Auslaendern sind sie geradezu zuvorkommend. So wissen die Kolumbianer ziemlich genau, wo man hinfahren kann und wo besser nicht. Wo es ratsam ist tagsueber zu fahren, und wo man besser das Flugzeug nimmt.
In dieser Situation, und bedingt durch diese fuer die einfachen Leute objektiven Verbesserungen, wurde Uribe ja im ersten Wahlgang in diesem Jahr wiedergewaehlt. Die soziale Situation hat sich fuer die breite Mehrheit der Kolumbianer aber natuerlich dadurch nicht veraendert. Geblieben sind die unglaublichen sozialen Unterschiede. Kauft man sich z. B. einen Stadtplan von Bogota, so ist darauf nur das Zentrum und der Norden, die nach Sueden zu immer aermer werdenden Stadtteile sind aber nicht drauf. Dort herrscht die pure Not, was man eben im Zentrum kaum mitbekommt, weil dieses von den Armen regelrecht gesaubert wurde und da spielt die Polizei eben nun ploetzlich eine andere Rolle. In Villa de Leyva, wo ich gerade diese Zeilen schreibe, einer Sommerfrische der Reichen und Mittelklasse Kolumbianer sieht man diesen Reichtum. Da tauchen ploetzlich BMW` s auf, und man sieht hinter den Mauern die Villen mit allem Luxus, den man sich vorstellen kann. Oder man geht mal in eines der riessigen Einkaufszentren, wo man dann alles bekommt von Hugo Boss bis Pierre Cardin, das Neueste vom Neuen, da ist dann unser E-Center in Wangen ein uebler Laden dagegen. Und diese soziale Situation aendert sich wohl hier auch nicht. Die Reichen der Oberklasse leben gut damit und Uribe gehoehrt eben zu dieser Klasse, dieser Oligarchie muss man schon sagen, die seit vielen Jahren das Land beherrscht. Deshalb werden auch die Verhandlungen mit der FARC, der groessten Gerillagruppe immer wieder verzoegert, Attentate wie das in Bogota kurz bevor wir hierherkamen natuerlich der FARC angelastet, obwohl dafuer keine Beweise geliefert wurden und viele Kolumbianer daran auch grosse Zweifel haben. Das Attentat kam naehmlich genau zum rechten Zeitpunkt und die schon anberaumten Verhandlungen zwischen Regierung und Gerilla kamen dann wieder nicht zustande. Die Regierung hat an diesen Verhandlungen wohl auch kein allzugrosses Interesse mehr, denn in diesen Verhandlungen muessten natuerlich auch Zugestaendnisse in sozialen Fragen gemacht werden. Ich moechte jetzt hier nicht die FARC insgesamt verteidigen, aber man muss eben sehen, dass wie in praktisch allen Laendern Suedamerikas die sozialen Unterschiede so gross sind, dass die `demokratischen Moeglichkeiten` an der Situation nie etwas geaendert haben, und dass deshalb das Entstehen von Bewaffneten Gruppen fast zwangslaeufig erscheint. In einem Gespraech mit jungen Kolumbianern, darunter eine Politikstudentin, kam diese Sichtweise klar zum Ausdruck. Aber leider ist keine generelle Loesung in der jetzigen Situation absehbar. Es waere den so lieben Menschen hier so zu wuenschen.
Mit diesem innigen Wunsch moechte ich diesen kleinen politischen Exkurs beenden. Ich hoffe sehr, dass Euch das nicht gelangweilt hat, und wir zu Hause weiterdiskutieren koennen.

Hubert
Hubert

Sunday, December 17, 2006

Reise von Hubert und Elisabeth

Reise von Hubert und Elisabeth: "Links"

Hola, muchachos,
Dónde andan ahora?. hemos leído las páginas del viaje, muy interesante. Eli, a qué quieres volver? Rico se la pasa seguro muy bien. Todavía no llega la nieve en serio, parece que manana será.
De mi viaje a Argentina no puedo decir nada. No tengo nada organizado. Con Martin estuvimos una semana en una isla de Cabo Verde y la semana siguiente estuve en Italia (Bari - Taranto) por el trabajo. Andrés me escribió una atrjeta pero no dice nada de su viaje a Argentina.
Todos en la mesa redonda preguntan por ustedes y les mandan saludos. Etna llamá especialmente para preguntar por ustedes; había intentado saludarles un par de veces. Ella está muy bien.
Un abrazo fuerte de Carmen. Estuvimos juntas en Ravensburg con ella y Mercedes, Julieta y su hija menor, Katrin. cinco mujeres juntas para buscar el regalo de navidad del amigo de la pequena. Nos hemos reído muchísimo. Carmen se va con Eva el 22.12 a casa.
Martin está tratando de dejar atrás una gripe que dura ya un par de meses, pese a los antibióticos.
dirección de Andrés de internet: andresmeglioli@comcast.net
dirección de Gabriel: farmacialosandes@ciudad.com.ar

viele liebe grüße aus dem allgäu anna & camartin

Friday, December 08, 2006

villa de leyva

hola ihr lieben
es freut mich riesig von euch auch was zu hoeren. liebe anette vielleicht werde ich noch versuchen, dich zu ueberreden....... uebrigens, wenn du zeit und lust hast, geh doch einfach nach weihers und mach ein besuechle. anscheinend geht es rico gut. wir rufen staendig an.

nun werde ich mal versuchen einen kurzen bericht ueber unseren besuch in diesem dorf villa de leyva zu schreiben.
das dorf wurde von den spaniern im lauf ihrer eroberungen gegruendet auf dem boden des indianervolks Muisca. die spanier nannten sie moscas = Muecken was sich wohl auf ihre grosse anzahl bezog: es wohnten anscheinend 2 millionen von ihnen dort. sie selbst nannten sich "chibche" was wohl so viel wie menschen bedeutet. schliesslich und endlich rotteten die spanier dieses volk ganz und gar aus. sie vernichteten auch den heiligen baum der muiscas , die eiche, die inzwischen vom ausstreben bedroht ist. diese entwaldung , die heute weiterschreitet, stellt eine grosse gefahr fuer die gegend dar : es gibt schon richtige wuesten hier. uebrigens hat die kolumbianische regierung grade einen vertrag mit den amis abgeschlossen, nach dem soll die kolumbianische eiche aus diesem gebiet (die letzten exemplare) nach usa exportiert werden !!!!

diese ganze gegend lebt trotz der langen zeitspanne immer noch den geist dieses alten indianervolks. z.B. ihre schoepfungsgeschichte: wir machten eine excursion- eine sehr lange beschwerliche wanderung in das berggebiet, durch den feuchten andinen bergurwald, hier noch voellig urspruenglich,- um dann beim hochsteigen den wandel der vegetation bis hin zum baumlosen páramo mit den typischen frailejones (eine composite) zu erleben. im urwald hoert man noch voegel- eine vielfalt und dann herrscht voellige stille da oben: irgendwie ein mystischer platz und dann taucht die lagune von iguaque auf : der ursrung und der heilige ort der muiscas. hier stieg die mutter-goettin bachué aus dem wasser und gebar viele kinde,r die muiscas.
ein anderer sehr bedeutsamer platz war das sonnen- observatorium der muiscas, die schon vor jetzt 4000 jahren viel wissen ueber die astronomie hatten. und dann noch was witziges: ein ganzer park erigierter riesiger 4 m hoher stein- penisse: symbol der fruchtbarkeit- so wie die sonne auch.

ja so sind wir schon etwas in die mythologie der indianer eingetaucht. und da kamen auch wieder unsere erfahrungen mit dem jagé (hubi erzaehlte davon). ich/wir sind sehr ueberzeugt von der wichtigkeit, dass noch vorhandenes wissen der indianischen bevoelkerung tradiert, erhalten, hochgehalten werden muss, gerade auch im hinblick auf oekologisches wissen, ganzheitliches wissen, wo ja auch die heilungszeremonie wie der jagé dazugehoert. es gibt nicht nur eine heilung irgendeines organs, sondern der ganze mensch mit kopf, denken, fuehlen und das ganze zusammenspiel des koerpers muessen in dem heilungsprozess miteinbezogen werden. und dies hat bei den noch urspruenglich lebenden indianern eine soziale komponente, der ganze stamm nimmt am jagé teil, was die gemeischaft staerken soll. das war es, was uns so von dem jagé ueberzeugt hat. und ja gerade bei uns beiden europaeischen kopfmenschen hat das jagé zuerst im kopf was ausgeloest und erst die naechsten male kam dann auch der restkoerper dran.

nun noch was ueber das spanischsprechende villa de leyva: hier war der erste kongress nach der unabhaengigkeit die simon bolívars truppen von den spaniern 18.. erkaempft hatten. das dorf ist in schoenem kolonialstil erbaut, pflasterstein in den gassen, plaetzen. weissgestrichene haeuser mit holzbalkonen. die leute fuehren ein relativ gemuetliches leben und haben viel zeit so dass wir viel viel schwaetzen konnten. wir trafen auf sehr interessante menschen. da wurden wir z.b. ueber die gruenen in D gefragt, ueber petra kelly usw. wir diskutierten viel ueber politik in kolumbien, welt... ueber oekologie: wir trafen einen biologen- einen spinnenforscher. nach 3 tagen mussten wir kuesschen tauschen, haende schuettteln und jedesmal einen kleinen schwatz halten bei den verschiedensten leuten im dorf. die leute sind auch sehr hoeflich : sie reden sich mit "euer Ehren" (su merced) an.
uebrigens Raimund :nach meinung von oscar, dem biologen ist columbien , der chocó das froschland. ich hab mir eine adresse von einem froschforscher hier fuer dich notiert.


nun alles liebe fuer euch. que les vaya muy bien !!!!!!

elisabeth y humberto

der schamane

Wir sind nun ja schon viel laenger in kolumbien als urspruenglich gedacht, und das hat zwei Gruende:
1. Ist die Sicherheitslage doch viel besser, als man in Deutschland so denkt. Militaer und Polizei sind ueberall praesent, sodass in vielen Teilen des Landes praktisch keine Gefahr besteht.
2. Und zweitens kam uns da der Schamane dazwischen, der uns so fasziniert hat, dass wir von Kolumbien noch nicht wegkoennen.
Um das, ein bischen wenigsten, verstaendlich zumachen, muss ich kurz darueber berichten.
Die Verbindung zum Schamanen, hier als taita bezeichnet, kam durch unseren Freund Fredy zustande. Er spielt mit seiner Musikgruppe bei den Zeremonien des taita, die immer am Wochenende stattfinden. Er hat uns am ersten Wochenende unseres Aufenthalts einfach mal mitgenommen. Wir waren natuerlich sehr neugierig, wollten aber nur als Beobachter dabeisein.
Die Zeremonien finden nicht in Bogota statt, wo taita auch eine Art Praxis hat, sondern in La Vega, etwa 50 km ausserhalb von Bogota auf einer Finca in wunderbarer tropischer Umgebung, ein schon besonderer, magischer Platz. Wir kamen abends so gegen 9 Uhr dort an. Es waren schon an die hundert Leute da, die entweder ihre Haengematten fuer die Nacht mitgebracht haben, oder wie wir ein kleines Zelt aufgestellt haben. Um etwa 10 Uhr begann die Zeremonie, das sog. Yagé. Zu unsrer Verwunderung begann in dem gr0ssen Zelt aber nun eine ganz normale kath. Messe. Im Hintergrund in seiner Haengematte der taita in seinem weissen indianischen Gewand. Die Messe wird gemacht auch mit der Absicht, den normalen Kolumbianern, die sehr katholisch sind den Zugang zu der indianischen Zeremonie zu erleichtern. Die Messe war also nicht ungewoehnlich: Lieder mit Fredys Gruppe, Predigt, Kommunion und der abschliessende Segen. Da ist mir eigentlich zum ersten Mal aufgefallen, dass es hier doch etwas anderes ist: Die Menschen waren nach dem Segen geloest und nett miteinander, haben sich umarmt, es entstand eine sehr familiaere sehr angenehme Stimmung. Nach der Messe wurde nun einfach der Altar weggeraumt und taita stand nun auf und richtete sich fuer das Yagé. Er legte seinen grossen Halsschmuck an, setzte seinen Federschmuck auf und begann dann mit ruhigen Worten mit einer Ansprache, man koennte auch Predigt dazu sagen. Das Ganze in einer sehr lockeren, manchmal auch lustigen Art. Er giff z.B. das Verhaeltnis zwischen Eltern und Kindern auf: Es ging dabei um Achtung, Zuwendung Fuersorge,Liebe usw. aber in einer sehr eindringlichen Art. Der taita vermittelte diese alltaeglichen Dinge aber mit grosser Ausstrahlung und aussergewoehnlicher Autoritaet. Bis hierher kam uns alles ganz normal und nicht geheimnisvoll oder befremdlich vor, aber nun kam das eigentlich Schamanische. Taita ergriff nun ein Bueschel getrockneter heiliger Blaetter, nahm seine Rasseln zur Hand und fing mit seinem magischen Gesang an. Er versucht auf diese Weise Kontakt mit dem grossen Geist aufzunehmen. Waehrenddessen produzieren weissgewandete Helfer mit Holzkohle und getrockneten Kraetern Rauch, der die ganze Szenerie einhuellt. Besondere Beachtung findet bei Allem der Tisch mit den grossen hoelzernen Gefaessen, die den geheimnissvollen Trank enthalten, der nachher an alle Anwesenden verteilt wird. Nach etwa 10 Minuten ist es dem taita offenbar gelungen den Kontakt mit dem Geist herzustellen und er beginnt nun mit der Verteilung des Tranks an die Anwesenden. Elly und ich hatten beim ersten Yagé ja eigentlich nur vor zu beobachten, alles anzuschauen, aber das war nach der ungewoehnlichen geheimnisvollen Zeremonie nicht mehr moeglich. Ein unwiderstehlicher Sog ergriff uns, und wir gingen nun auch wie selbstverstaendlich vor, um von taita den Becher mit dem Trank zu empfangen. Als ich vor ihm stand beruehrte er mit einer ganz schnellen Bewegung mein Handgelenk, um anscheinend den Puls zu fuehlen. Ich hatte das Gefuehl als wolle er sich versichern, ob er mir den Trank geben koenne. Ich nahm in mit beiden Haenden wie alle anderen zuvor den Becher und trank. Es schmeckte nicht bitter, aber irgendwie seltsam unangenehm, der Grund dafuer, warum man danach von einem Helfer einen Schluck Wasser bekam, um den unangenehmen Geschmack etwas wegzuspuehlen. Elly nahm den Tank nach mir und wir gingen daraufhin mit Fredy hinaus, um die laue Tropennacht und den Sternenhimmel zu bestaunen. Nach etwa einer Stunde hatten wir das Gefuehl, jetzt aber allein sein zu wollen, und so gingen wir in unser Zelt und legten uns auf unsere Matten, zunehmend jeder mit sich selbst beschaeftigt. Die Wirkung des Tranks - man kann auch sagen der Droge- setzte nun ein. Zu beschreiben, was nun in jedem von uns vorging waere nun viel zu persoenlich. Ich kann jetzt nur fuer meinen Fall sagen, dass ich nach einer Phase schrecklicher Halluzinationen, die wie eine Art reinigendes Fegefeuer waren, durch das ich durchmusste , ueber Stunden in einem Zustand war, in dem ich tiefgreifendste Erkenntnisse ueber mich und mein Dasein gewann, in einer unglaublichen Klarheit, die man sich nicht vorstellen kann. In dieser einen Nacht sind mir Dinge klargeworden, vor Augen gefuehrt worden, zu denen ich wohl ohne das Yagé nie gekommen waere. Als ich am naechsten Tag, so um 12 Uhr mittags langsam wieder in die Realitaet zurueckfand, wurde mir ganz ganz langsam klar, welch tiefgreifendes Erlebniss ich hintermir hatte. Der Schrecken der furchtbaren Halluzinatinen wich langsam dem Gefuehl, etwas ganz Positives geschenkt bekommen zu haben. In Ellys Fall verlief das Yagé vollkommen anders, und wir hatten das Gefuehl, das sie nach einer gewissen Zeit ein weiteres Yagé brauchte.
So werden wir also dieses Wochenende wieder nach La Vega zum Yagé fahren.

DIA DE LAS LUCES (tag der lichter)

nun ihr lieben in alemania
bei uns hier in bogotá geht so langsam der winter vorbei und bei euch ist er wohl grade im kommen. heute ist grosser feiertag in kolumbien "die unbefleckte empfaengnis" alle haeuser und strassen sind mit mehr oder weniger kitschigem weihnachtsschmuck und lichtergirlanden und lichterhirschen und papa noels geschmueckt. abends gibts feuerwerke, prozessionen mit der virgen , musik, tanz. gestern abend waren wir zu einem konzert mit kolumbianischer musik (gruppe von fredy)mit viel aperitivo eingeladen. Und als weit und breit einzige auslaender werden wir natuerlich speziell beehrt.
jetzt gleich gehen wir mit den kindern besondere krippen im viertel anschauen. und dann muessen wir nochmals auf vielfaeltigen wunsch spaetzle (handgeschabt!!!!!) machen.
wir sind also zurueck in bogotá, zum einen weil wir wieder dieses wochenende zum schamanen gehen (hubi schreibt neben mir auf dem anderen computer grade was ueber unsere erfahrungen) und zum anderen wollten wir unsere reise (rueckflug aendern) und unsere weiteren schritte organisieren. das ist schrecklich anstrengend in dieser stadt: vom viertel hier im sueden, wo wir bei lili wohnen, muessen wir mit einem stinkigen dreckigen bus in ein modernes zentrum fahren ca. 1 stunde gehoppel, ruckartiges bremsen, im stau stehen, gedraenge , ab und zu kommt bei einer haltestelle ein armer mensch rein, der dann seine traurige lebensgeschichte erzaehlt: vielfach leute, die durch die kriegerischen auseinandersetzungen mit guerilla und paramilitaers von ihrem land vertrieben wurden, oder arbeitsunfaelle hatten oder oder, viel unglueck und elend gibts hier. das treibt mir manchmal die traenen in die augen und wir haben immer muenzen im hosensack zum hergeben. ja also so ist man 1 stunde zum zentrum unterwegs. dann das flugbuero : hier mussten wir 2 stunden warten bis wir drankamen. und dann wieder einen bus suchen, der uns zum anderen zentrum bringen kann, fragen..., warten... und dannn wieder 1 knappe stunde gehoppel durch die stadt durch die verstopften strassen mit gestank und laerm. und dann ein suchen nach einem bestimmten platz wo man gasolina blanca fuer unseren benzinkocher auftreiben kann. das dauert dann mindestens 2 stunden und dann ist es schon wieder dunkel und wir muessen ein taxi finden, das uns zu diesem konzert bringt wieder an einem anderen eck dieser 10 millionen stadt ohne u-bahn. und da hab ich einen fehler gemacht beim weitergeben der adresse an den taxifahrer und wir sind wo ganz falsches gelandet (es ist ein schwieriges schwerverstaendliches system der strassenbezeichnungen: laengs- und querstrassen : calles und carreteras, die nummeriert sind und dann noch diagonalen und avenidas und transversale) und schliesslich nach mehr als 1 1/2 stunden im taxi mit entsprechender rechnung sind wir dann doch bei dem tollen konzert gelandet. ja so verfliessen die tage hier und nun haben wir aber auch unser naechstes ziel: der nationalpark Coquí wo wir etwa eine woche mit dem zelt zwischen den schneegipfeln und lagunen im páramo mit zelt und rucksack unterwegs sein werden. danach werden wir auf dem landweg - es scheint zur zeit wieder relativ sicher zu sein in columbien- ueber nariño nach ecuador reisen. da sind wir wohl ueber weihnachten beim anderen teil der familie velasquez und werden gleich am 2. weihnachtstag den carnaval der weissen und der schwarzen erleben.
wir muessen uns aber ja irgendwie so langsam von columbien , das wir wieder sehr liebgewonnen haben losreissen und unserem rueckflug von sao paulo aus in die augen sehen.

nun will ich noch ganz kurz ueber die familie von fredy und lilí erzaehlen. also ich kenn seit langem eine kolumbianerin aus berlin, die rita. wir wurden freundinnen. eines tages bat sie mich fuer ihren bruder aus kolumbien ein praktikum auf einem bauernhof hier zu organisieren was ich dann auch tat und so arbeitete fredy dann hier auf einem demeterhof wo der chef halbkolumbianer ist. wir sind dann oefter zum tanzen gegangen und es war sehr schoen.
und nun ist die ganze familie -also auch die schwester lilí mit ihrem mann javier und den 2 kindern laura und octavio ungeheuer gastfreundlich zu uns und jetzt haben auch die geschwister aus nariño nach uns gefragt. aber wenn das so weitergeht kommen wir gar nicht mehr aus kolombien raus.


p.s. bitte beachtet den schrieb von markus vom 3. dezember, wie man ordentlich die kommentare macht. er hat uns diese blogger-seite eingerichtet.

jetzt kommt lilí und laura in das internet lokal) um uns zum krippen gucken abzuholen...... spaeter moechte ich noch ueber villa de leyva erzaehlen.

aus der ferne gruesst elly ( hier bin ich elisabet)

Sunday, December 03, 2006

Anleitung für die Posts

Hallo Hubert, Hallo Elly

ich habe gesehen, dass nicht nur Ihr hier Eure Post veröffentlicht, sondern alle eure Bekannten auch. Eigentlich solltet hier nur ihr eure Posts verfassen und veröffentlichen. Sobald man dann die Seite www.weihers.blogspot.com anwählt bekommt man eigentlich dann eure Posts, die man dann kommentieren kann, sowie es Angela auch schon gemacht hat. Nur glaube ich, dass das noch nicht alle so recht verstanden haben. Wenn ihr also auf die www.weihers.blogspot.com geht findet ihr eben Eure Post und auch unter Comments die dazugehörigen Kommentare. Der erste Kommentar von Angela bezieht sich auf den Post vom 23.11 und der zweite auf den 29.11. Vielleicht schaut ihr da mal rein!

Falls nochmal jemand Hilfe hier braucht, dann soll er sich an mich wenden!

Viele Grüße aus dem mittlerweile etwas erkalteten Allgäu und noch weiterhin viel Spaß

Markus

kurz aus Alemania

hallo, hallo,
heute ist der 1. Advent - und 21° auf der Terasse !!! (schon komisch!)
Wie soll da Stimmung für unsere Weihnachtslieder aufkommen? (Datum hat sich dbzgl. nochmal geändert-2.Adv. Itzlings u. 3. Adv.Klinik...nur, falls Du, Hubi in Gedanken mitträllern willst)
Was ich von Euch so mitbekomme seit Ihr momentan allerdings auf einem gaaaanz anderen "Dampfer" und das ist auch gut so.
Mit dem Schamanen macht Ihrs ja recht spannend, würd mich schon sehr interessieren mal näheres zu erfahren!!
Ich wünsch Euch noch eine geruhsame Zeit für viele neue Einsichten und Ansichten und bis bald
Barbara
P.S. Liebe Grüße vom Stammtisch

wale und so

Na, Ihr Lieben- das klingt, als wäret Ihr noch weiter abgehoben...... was macht denn der schamane da mit Euch? Verliert bloß nicht den Bodenkontakt... . Unsere Walexkursion würde ganz schön viel Zeit beanspruchen, da ich ja per Schiff kommen müsste, gell. Da warte ich doch lieber hier auf den nächsten Wurf Bentheimer ! Hier beginnt nun die "Elli-Horror"-Landwirtschafts-Phase: Stallerntezeit: Viel, aber schöne Arbeit. Ich finde es toll, Reisegeschichten von Euch zu lesen und freue mich schon auf Erzählungen + Bilder. Hatte mir schon fast Sorgen, na eher Gedanken, gemacht, als keine Neuigkeiten auftauchten.
Ich wollte mal Rico besuchen, habe es aber noch nicht geschafft.... die Tourerei ist für dieses Jahr ja auch beendet- und ich frage mich, ob sich der Gute dann nicht wieder verlassen fühlt, wenn er kurz Kontakt zum äußeren Rudelzirkel (mit mir) hat und ich dann wegfahre. Was meint Ihr? Bis bald- Annette

Friday, December 01, 2006

desde villa de leyva

hola queridos
vorzeitig sind wir von der wunderbaren pazifikkueste zurueckgekehrt, da dort die leute fuer ihre extraordinaere exclusivitaet viel (fuer unsere reisekasse zu viel) verlangt haben.leider, leider.
am wochenende haben wir dann wieder ein jagé beim indianischen schamanen mitgemacht. es war wiederum sehr eindruecklich und hat uns wieder (fuer uns) ein stueck weitergebracht. und jetzt haben wir das gefuehl, dass wir so schnell columbien nicht verlassen koennen und noch ein jagé brauchen.
um darueber in aller ruhe nachdenken zu koennen, sind wir nach villa de leyva gefahren. ein sehr schoenes ruhiges oertchen, im kolonialen stil, die hauser weiss gestrichen, sehr freundliche leute, sehr ruhig. wir haben schon eine reihe sehr interessanter menschen kennengelernt, und wohnen bei einem biologen, der ein kleines aber wunderschoenes hotel hat ( wir sind die einzigen gaeste). und uns sehr viel ueber natur, land , leute erzaehlt. morgen werden wir mit ihm eine excursion machen : wasserfaelle, urspruenglicher urwald.....
so nun gehen wir abendessen gute nacht, feliz noche
umberto y elisabeth