In Chile
Liebe FreundInnen,
Wir sind inzwischen in Argentinien angelangt, im Norden, in San Salvador de Jujuy.
Aber ich muss nun in Gedanken erst mal zurueck nach Chile. Von Arequipa sind wir also an der Kueste runter ueber Tacna (Peru) nach Arica, im Norden von Chile. Hier ist alles wuestenhaft und es gibt nur wenige Staedte an der Kueste, wie z.B. Arica. Das erste was uns so auffiel war, dass die Leute hier viel geschaeftiger und deshalb vielleicht auch weniger freundlich und herzlich sind als im Norden. Es gibt diesbezueglich ein deutliches Nord-Sued-Gefaelle. Die KolumbianerInnen sind einfach umwerfend freundlich, unuebertrefflich herzlich. Arica war fuer uns nur Durchgangstation Richtung Argentinien. Wir genossen es hier aber, fangfrischen Fisch direkt am Hafen zu geniessen, in genau der gleichen Kneipe, in der ich vor vier Jahren mit Bruno und den Freunden von der Schwaebischen Alb war. Sie wurde lediglich ein bisschen erweitert, aber die Athmosphaere ist noch genau dieselbe. Nebenan verkaufen die Fischer den frischen Fisch und nehmen ihn auch gleich aus. Auf die Reste warten im Hafenbecken pflanschend die riessigen Seeloewen und am Ufer hocken die Pelikane und streiten um die Fischhaeute. Die mageren Katzen und streunenden Hunde am Ufer gehen dagegen meist leer aus. Aber Elly sorgt schon ein bischen fuer sie und gibt ihnen was ab. Das ist schon toll am Meer, der Geruch schon alleine, der schmackhafte Fisch, usw. Nachmittags waren wir dann am uebervollen Strand - es war an einem Sonntag. Hier fielen uns die vielen dicken Chilenen auf ( es gibt eben nicht nur den guten Meeresfisch, sondern Mac Donalds und co und die dicken Completos mit viel Mayonaise, und die Literflaschen mit Bier oder Cola. Und abends gings dann schon wieder weiter mit dem Bus nach San Pedro de Atacama, das wir am anderen Morgen errichten. Hier waren wir schon mal vor ich glaube 14 Jahren, und wir erkannten den Ort nicht wieder. Das war fuer uns zunaechst sehr enttaeuschend und wir waren total frustriert. Man sollte eben auf so einer Reise nicht an die schon bekannten Orte zurueckkommen, denn manchmal veraendert der Tourismus diese ganz enorm, und wie hier eben nicht, wie es wuenschenswert waere. Aber das ist natuerlich eine ehrer subjektive vielleicht auch egoistische Auffassung. Ich moechte aber zumindest mal grob die Veraenderungen beschreiben, und dann kann sich ja jeder seine eigenen Gedanken dazu machen. Vor 14 Jahren gab es nur einfache Unterkuenfte. Fuer die Fahrt zu den Geysiren, zu den Lagunen, zum Salar mit den Flamingos gab es einige alte Jeeps und wir waren am Geysir El Tatio damals gerade mal vier oder fuenf Leute. Im bekannten Valle de la Luna waren wir vollkommen alleine. Und heute: Es gibt in dem Dorf wahrscheinlich an die hundert Hotels, ebensoviele Restaurants, Kaffees, zig Touranbieter und wohl mehr Touristen aus aller Welt als Einwohner. Staendig wird man auf englisch angequatscht: the best breakfast of the world, usw. ,sodass man manchmal meint, man waere gar nicht in Lateinamerika. Die Preise sind entsprechend hoch, wir haben gesucht, ich bin durch halb San Pedro gelaufen. Von dreissig Dollar pro Person bis 150, 200 gibt es hier alles, aber das was man dann dafuer bekommt ist eben dann das Geld nicht wert und das nicht nur im lateinamerikanischen Vergleich sondern auch im internationalen Massstab. Wir hatten aber mal wieder Glueck und nach langem Suchen haben wir eine ganz einfache Unterkunft ausserhalb am Rande der Wueste, aber dafuer mit Familienanschluss gefunden. Silvia, die Mama mit ihren Soehnen Roberto und Juan und einem Onkel sind dabei, sich gemeinsam was aufzubauen, wobei sie alles selber bauen und sogar der Vater, der nach einem Unfall an beiden Armen amputiert ist, unglaublicherweise verputzt und ganz viele Arbeiten macht. Am ersten Abend haben wir gemeinsam mit Roberto, Luis und noch einigen anderen Gaesten aus Deutschland, Frankreich und Australien einen netten Abend mit viel chilenischem Wein verbracht. Das war echt super, aber sowas gibt es wahrscheinlich nur noch selten in San Pedro. Wir haben viel mit Luis ueber die Situation hier gesprochen. Die meisten Hotels, Restaurants und Touranbieter gehoeren nicht den Einheimischen, weil die eben nicht das notwendige Kapital haben, sonder entweder Auslaendern oder Chilenen aus Santiago oder anderen Staedten, eben Leute mit Geld, die hier am internationalen Tourismus blendend verdienen. Beispiele: Restaurant mit franzoesischem Inhaber, eine Schweizerin, die es zu zwei grossen Hotels und einem Tour- und Expeditionsunternehmen mit verschiedensten Fahrzeugen, Fuehrern usw gebracht hat. Diese Leute sind eben clever und nutzen die Moeglichkeiten aus. Aber manchmal kommt es mir so vor, wie wenn das die Fortsetzung der Auspluenderung Lateinamerikas ist. Zuerst wurden Gold und Silber geraubt und heute werden die Naturschoenheiten genutzt. Jedenfalls bleiben fuer die Einheimischen wie Roberto und Luis oder Juan nur am Rande noch einige kleine Nischen uebrig. Und es gibt natuerlich auch Nachteile fuer die Einheimischen. Die Preise fuer ein Stueck Land sind enorm gestiegen, auf bestem landwirschaftlich zu nutzendem Land wird gerade ausserhalb in einer dafuer eigentlich verbotenen Zone ein Fuenfsterne- Hotel gebaut. Das kostbare Wasser in der Wueste wird fuer die swimmingpools gebraucht und in den einfachen Wohnvierteln wird nachts das Wasser abgestellt usw. Luis meinte nur, dass sie manchmal das Gefuhl haetten, dass sie, die Nachfahren der indianischen Urbevoelkerung, hier nur noch stoerten.
Mit Luis und Roberto haben wir zwei ganz wunderschoene Toeren gemacht und haben so fuer uns das Beste aus der Situation in San Pedro gemacht.
Soweit mal wieder ein auch kritischerBericht.
Hubert
4 Comments:
Liebe Eli und Hubert
Ihr könnt jetzt wiederkommen: wir haben den Schnee für Euch bestellt, Kälte inklusive. Ich wünsche Euch noch eine scöne Reise und einen warmen,erholsamen Urlaub am Strand. Wir sind soooooo gespannt auf Euch.
Angela und Walter
12:51 PM
hola chic@s
os he escrito varios correos a vuestra direccion de emilio. En Bogota os he dado varios citas con cineastas conocidos y pases gratuitos para estrenos. Bueno tal vez nunca habeis abierto vuestro emilio.
el tiempo pasa muy deprisa y pronto estateis de vuelta. Finalmente ha llegado hoy el invierno y las ganas de salir a los montes. Por navidades hemos andado mas en la hierba que en la nieve por el beverin.
En la semana de carneval (18-25.2) queremos volver al Maiensäß de Lohn - talvez con vosotros???
Se os puede mandar fotos???
Ya tengo algunos patientes en mi consulta!
Por donde andais en Brasil?
suerte y buena playa
abo
3:33 PM
Liebe Eli, lieber Hubert,
wir verfolgen gespannt eure Berichte und freuen uns über eure genauen Beobachtungen und den Enthusiasmus, der sich in den Texten darstellt. Sie kurbeln regelmäßig Abenteuerlust und Reisefieber an. Vor 14 Jahren war ich (Norbert) auch in Nord-Chile und im Norden Argentiniens unterwegs. Die Städte Arica, San Pedro de Atacama, S. Salvador de Jujuy und Salta habe ich damals auch besucht. Eure Bericht haben viele Bilder wieder erscheinen lassen, von den Menschen, den Städten, den vielen bunten Steinen, der beeindruckenden Quebrada de Cafayate mit den Wildpferden.... Nun ja, schade dass da an einigen Plätzen der Komerz so um sich gegriffen hat. San Pedro war damals so eine Art Aussteiger-Paradies.
Bei eurem nächsten Ritt wollt ihr ordentlich Kilometer spulen und dann in eine ganz andere Welt eintauchen. Also wir vom Coro stellen uns ebenfalls auf tropisches Lebensgefühl ein und üben schon mal was Brasilianisches. Das singen wir euch dann vor, wenn ihr wieder zu Hause seid, um euch das Wiedereinfinden nicht so schwer zu machen.
Wir wünschen weiterhin eine gute und aufregende Zeit,
seid herzlich gegrüßt,
Norbert & Silke
2:04 PM
Liebe Eli und lieber Hubert!
Seltsam, auf meinem Bildschirm erscheint seit dem 22.Januar keine neue Nachricht. Ich hoffe, es geht Euch gut und Ihr genießt die letzten Tage in vollen Zügen. Ich versprach Euch mit einer Wnterlandschaft zu empfangen, doch da müssen wir noch intensiven Kontakt mit Petrus aufnehmen. Der scheint sehr verwirrt zu sein.
Alles Gute Angela nd Walter
1:02 AM
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