auf grosser reise, arequipa
queridos en alemania
saludos de arequipa en perú
ja tatsaechlich sind wir nun auf grosser reise. wir reiten 1000ende von kilometern in mehr oder weniger guten bussen auf mehr oder weniger guten strassen runter. welche idee ??? in sao paulo abzureisen . das kam nur daher, dass wir uns nie richtig abgesprochen haben ( weder zeit und plan fuer die reise) und auf unserer letzten reise waren ja kolumbien und brasilien die eckpunkte und das war damals gut so. und jetzt nehmen wirs halt so wies ist, aber es ist schon muehsam. da wir ja den heimkehrtermin ja vorgelegt haben: wir kommen am 13. februar in muenchen an.
also, das liebgewonnene kolumbien verliessen wir -wie schon erzaehlt- in richtung Quito, der hauptstadt ecuadors. die stadt wurde etwa 1537 (nach lima) von den spaniern gegruendet als stuetzpunkt zur ausbeutung der goldminen. quito war eine sehr reiche wohlhabende stadt in der kolonialzeit, es hat noch ein gut erhaltenes historisches zentrum mit palaesten und vielen vielen kirchen. zur bestaetigung des reichtums die vielen kirchen die so uebervoll mit gold sind (tonnen von gold sind hier verarbeitet worden zu prunkvollen glitzernden palaesten), ein zeichen der puren goldgier, ein zeichen, dass sich nicht nur das spanische koenigshaus sondern auch die katholische kirche das gold amerikas angeeignet haben. wie viele indios mussten dafuer in den goldminen streben????was ist da passiert mit der kirche die sich auf jesus beruft??? da sieht man dann in diesen gold-kirchen schoene krippen in denen das jesuskind in einem viehstall , umgeben von ochs und eseln und vielen schafen in einer krippe liegt und einfache hirten drumrumstehen. eine eigenartige mischung, ein riesiger kontrast, schizophrenie ?????
von quito gings dann im bus runter nach Guayaquil - das beschreibt grade hubi nebenan.
in ecuador waren wir also nur sehr kurz und haben den eindruck von groesserer armut im land mitgenommen. als reiseland ist es fuer uns nicht mehr so interessant- es spielt natuerlich auch die zeit eine rolle-. wir sind einfach verwoehnt , weil wir suedamerika schon vor 30 jahren bereisten und da so beinahe die ersten waren und allein (als auslaender) waren und alles selber organisierten, das war alles spannender. hier gibts fuer jedes tal, jeden berg, jede urwaldregion schon spezialisierte reisebueros. und es gibt natuerlich viel viel mehr auslandische reisende, zur zeit v.a. nordamerikaner, gringos. das sind wir von kolumbien, das einfach- gott sei dank - als reiseland noch nicht entdeckt ist, nicht gewoehnt.
von guayaquil, der riesen 3 millionenstadt gings dann in einem 26 stunden-ritt ueber nacht nach Lima, der hauptstadt perus. .... ich hoffe ihr bessert daheim mit einer suedamerikakarte im atlas eure geographie-kenntnisse auf und verfolgt unsere reise.
in einem hotelchen im besseren teil der 10 millionenstadt, die mitten in der atacamawueste liegt, ruhten wir uns aus. wir hatten glueck, wir trafen marta, die gerade bei ihren eltern in lima ist und so fuhren wir mit ihr, ihrem vater und lorena und analia ins "kinderdorf peru" in einem elenden vorort von lima. hier werden kinder, strassenkinder, kinder die total ihre familie verlassen haben, oder nur einen teilweisen kontakt zu einem elternteil haben, aufgenommen, erhalten essen, wohnung, liebe, erziehung, und leben wirklich im wahrsten sinn des wortes in einer oase inmitten der wueste, sie haben durch eine brunnenbohrung wasser, zur bewaesserung ihres gartens und fuer ihre tierhaltung, sie haben sauberkeit inmitten der wueste von dreck, abfall, staub. sie haben ruhe, sicherheit, liebe, achtung inmitten der wueste von gewalt, elend, laerm. das war wirklich gut das mal mit eigenen augen zu sehen, mit den kindern zu reden, die alle einen sehr guten, aufgeschlossenen eindruck vermitteln. leider habe ich mein patenkind ruth, das ich dort habe und unterstuetze, nicht angetroffen, da dies ja ein sehr spontaner besuch war.
ansonsten noch ein paar worte zu lima. es hat sich vieles veraendert seit unserem letzten besuch vor ca.20 jahren. es hat die doppelte einwohnerschaft jetzt 10 millionen!!! die landflucht ist enorm. das elend der vorstaedte enorm. da sind huetten aus bastmatten! im wuestensand aufgebaut, kein baum, kein wasser, kein strom... die leute kommen mit hoffnung auf arbeit in die staedte, die meist nicht erfuellt wird. damals sahen wir in der innenstadt/staedten viele viele bettelnde kinder und erwachsene, entwurzelte. heute verbannt die polizei diese armen aus den inzwischen aufgemotzten glitzernden innenstaedten mit noblen restaurants, hotels, einkaufszentren, fussgaengerzonen ,parks. da will man keine armut sehen, das wuerde stoeren.
es hielt uns nicht und wir fuhren ueber nacht nach Arequipa schon im sueden perus. von hier wollten wir weiter nach la paz, bolivien. in arequipa waren wir vor 30 ! jahren. welche veraenderung!! ich hab an ein kleines ruhiges staedtchen gedacht, am fusse von 3 hohen vulkanen, von denen wir damals einen zur haelfte bestiegen haben. pfeifendeckel! es ist inzwischen eine beinahe 3-millionenstadt, die 2.groesste von peru. es ist auch hier eine riesige landflucht vom hochland hierher. anscheinend war in den letzten jahren eine steigende trockenheit, was die landwirtschaftlich taetige indianische bevoelkerung die sowieso am rande der existenzmoeglichkeit lebte, nicht laenger aushielt und eben in der hoffnung nach arequipa auswanderte. also auch hier ausufernde elendsquartiere rund um die stadt.
was mir noch auffiel: frueher/ damals liefen die leute mit indianischem aspekt mit ihren trachten auch in der stadt herum. heute sieht man das nicht mehr. die leute haben globalisierte klammotten (jeans und hemd, t-shirt mit irgendeiner schwachsinnsaufschrift und gorra-schildmuetze mit bierreklame oder so) an und sehen darin so fremd, so verloren aus.
das macht mich traurig.
ausserdem ist hier ein regelrechtes touristenzentrum entstanden, hunderte kleiner reisebueros, die alle die gleichen touren anbieten und hunderte blonder hellhaeutiger, englischsprechender touristen. gut, dies gibt auch arbeitsplaetze und die laeute hier haben den druck, sich weiterzubilden und englisch zu lernen. aber wir haben keine lust auf das alles. ausserdem ist das wetter sehr schlecht, im hochland perus und boliviens ist regenzeit und offensichtlich sehr heftig, es gibt ueberschwemmungen und bergrutsche. diese regenwelle reicht bis ins tropische amazonastiefland, so dass auch diese route fuer uns grade nicht in frage kommt.
nun wollten wir eigenltlich ueber bolivien richtung brasilien. aber seit einigen tagen ist in bolivien ausnahmezustand. es hat sich in der stadt cochabamba (zentrale fuer transporte im ganzen Land) entzuendet, da ist wohl ein sehr uebler stadtpraesident den die leute weghaben wollen und da hat sich ein rieseger protest entwickelt, der schon teile des landes einbezieht. gestern gabs eine riesige ( million menschen!) kundgebung in cochabamba, wo die polizei reingeschossen hat und wohl auch paramilitaerische gruppen eingegriffen haben : es gab 2 tote, 123 verletzte. die demosnstrierenden wehrten sich mit macheten und pfeil und bogen. in la paz gabs dann auch gleich demonstrationen. in vielen staedten sitzen reisende fest, die regierung von evo morales will heute mit den 2 parteien friedensverhandlungen fuehren.
wir beschlossen, nicht gerade jetzt in dieses wespennest zu fahren und fliegen (wir sparen 6 stunden busfahrt durch die wueste) heute zur peruanisch-chilenischen grenze, nach Tacna und von dort werden wir weiter bis arica und iquique fahren und von dort ueber die anden nach argentinien, nach salta gehen und dann sind wir ja vielleicht nur noch 2-3000 kilometer von sao paulo entfernt.
alles liebe, seid nicht so neidisch
elisabeth
p.s. fuer martinus
ganz vielen dank fuer deine schoenen worte. wir sind supergluecklich dass du im reich des schneekoenigs lebst und zufrieden bist. wir moechten sehr gerne noch eine zeit mit dir zusammen da sein in weihers, im haus der begegnung!!!!
p.s. fuer schorsch
danke fuer deinen brief. und nimm die schule gelassener!!! wir muessen auch wieder da rein.
6 Comments:
Liebe Eli-Elisabeth und Hubert!
Es war sehr erleichternd, Deine Stimme zu hören, lieber Hubert. Wenn ich Eure Berichte lese schwirrt mir nur so der Kopf. Sicher seid Ihr um jeden Moment der Ruhe froh, um neue Kraft für die weite Reise, die Euch bevorsteht, zu schöpfen.
Bei uns ist alles beim alten. Das einzige, was uns irritiert, ist das Wetter. Der Winter will sich nicht einstellen-wir fühlen uns jahreszeitenlos. Vielleicht habt Ihr den Winter im Gepäck? So freuen wir uns doppelt auf Eure Ankunft!
Viel Ausdauer und Glück
Angela und Walter
2:37 AM
Hallo Elli und Hubert,
auch von uns alle lieben Grüße auf die andere Seite der Welt … und nachträglich noch ein gutes neues Jahr für Euch.
Seit uns Martinus an Weihnachten von der Seite im Internet erzählt hat, verfolgen wir mit wachsender Spannung Eure Abenteuer. In unserer wohl sortieren, saturierten und weitgehend friedlichen Welt kann man sich viele Dinge, von denen Ihr berichtet, kaum vorstellen.
Bei uns bewegt sich alles in geordneten Bahnen: Ich vergnüge mich seit dieser Woche wieder in der Schule (Viele Grüße auch von einigen KollegInnen, die sich ab und an nach Dir, Hubert, erkundigen). Wenn wir denn mal zuhause sind, genießen wir unseren Ofen und kämpfen gegen den Holzwurm in unserer Küche. Und die Honiggeschäfte laufen so gut, dass ich bald ausverkauft bin. Einzig das Wetter gibt Anlass zur Sorge: Gestern (13. Januar!) konnte ich den ganzen Tag im Pullover im Garten arbeiten. Von Winter kann hier also keine Rede mehr sein!
In Weihers war ich auch schon ein paar Mal: Mit Martinus habe ich meinen Holzvorrat aufgefüllt und ich habe ihm beim Stöckchenwerfen unterstützt (Er hat bestimmt einen „Stöckchenarm“, wenn Ihr zurück seid). Und meinen ersten Bienenstich habe ich mir an Neujahr auch schon abgeholt (siehe letzter Absatz).
Es freut uns sehr, dass Ihr Eure Reise bei allen Aufregungen genießen könnt und sie Euch so viele Anregungen bietet. Und wir bewundern die Offenheit, Eure Erlebnisse und Entwicklungen mit uns allen zu teilen!
Lasst es Euch gut gehen und kommt heil wieder zurück. Wir freuen uns schon jetzt auf weitere spannende Geschichten bei Eurer Rückkehr (und auch auf die zugehörigen Bilder).
Herzliche Grüße von
Alexander + Silvia
5:10 AM
So Ihr Beiden,
jetzt hab ichS auch geschafft dank Angelas Hilfe einen vorschriftsmässigen Kommentar (comment)zu verfassen. Wollte noch ein Foto reinstellen, was aber leider nicht gelang.
Leo verfolgt Eure Reise mit grösstem Interesse im Atlas, mehr geographisch, ich bin fasziniert von den Inhalten und Euren Reiseeindrücken. Gerade diese Problematik der Landflucht, das gigantische Wachstum der urbanen slums und der Zerfall traditioneller Strukturen und Lebensformen sind mir ja aus Afrika genauso bekannt und gehören dort zu den wesentlichen Ursachen der rasanten Verbreitung von HIV/AIDS.
Wir haben nach den Winterferien wieder mit dem geregelten Alltag begonnen, der aber durch unsere Wochenenden im Montafon sehr aufgelockert wird. Wir fahren wann immer es geht am Freitag Abend nach meiner Praxis raus, heizen den Ofen an und machen es uns gemütlich. Die Jungs nehmen jetzt schon meist ihre Freunde mit, wodurch es schon mal turbulent zugeht, aber alle haben ihren Spass und sie können schon ziemlich selbständig auf die Piste. Meist kochen wir dann am Sonntag Abend nochmal dort und die Kinder schlafen im Auto und es gibt kein Verkehrsproblem.
So langsam kommen die ersten Info-Veranstaltungen der Schulen auf uns zu und wir brauchen sicher bei Gelegenheit Euren Rat dazu. Leo will sich seine Schule selber aussuchen, er meint, mit seinen guten Noten stünde ihm das zu. Heute habe ich ihn vom Saxophon Unterricht abgeholt und einen der Organisatoren von Jazz in town getroffen. Dieser hat erzählt, dass in 3 Wochen ein Pianist auftritt, der am Spohn sein Abi gemacht hat und jetzt schon ganz bekannt ist. Das fand Leo super und favorisiert jetzt diese Schule. Achtung Hubi!!! Du siehst, nach welchen Argumenten Kinder planen.
Unsere Mutter hat leider wieder mit ihrem schlechten GAng (Schonhaltung) angefangen, obwohl es nach Aussage des Orthopäden von seiten der Hüfte keinen Grund gibt. Aber sie hat halt oft am Abend,meist nach einem anstrengenden Tag Schmerzen im Bein, welche sie als Nervenschmerzen empfindet. Jetzt hat sie mit Dr. Bomba aus der Reha einen Termin vereinbart. Mal sehen, was dahinter steckt. Auf jeden Fall geniesst sie ihr neues und warmes Bad.
soweit für heute und und bringt die letzten 'paar'Kilometer noch gut hin.
liebe Grüsse
Franz
12:58 PM
grüsst euch ihr lieben ricco und der naturbursch martinus haben eine reise ins siegenerland gemacht heike eine freundin von mir hat uns eingeladen zum essen trinken lachen und ich ricco durfte mit heike hat mir essen hin gestellt und whr sehr lieb zu mir nun sind mir wiedr auf dem weg nach weihers ins allgäü es whr sehr schön und wen ihr kommt am 13.2 dann erzaehl ich euch von meiner reise grüsse von martinus und ricco ich liebe euch grüssle eurer ricco ia.martinus`***
7:23 AM
Hallo Hubi und Elisabeth,
seid lieb gegrüßt!
Es macht wirklich Freude, Eure tollen,ausführlichen Reiseberichte zu lesen, aber dabei NICHT neidisch zu werden ist schon ein bissle viel verlangt!!
Trotzdem freu ich mich ganz riesig für Euch, daß Ihr bis jetzt schon so viele wunderbare Erfahrungen machen konntet. Obwohl Ihr auch so viel Trauriges über Armut, Elend, Gefahr u.s.w. berichtet, hab ich doch den Eindruck, daß Ihr diese Reise rundum genießt...wer hätte das gedacht,Elli?!
Gestern saß ich bei 16° auf meiner Terasse in der Sonne, nicht zu glauben, aber ab Morgen soll der Winter endlich kommen, Ihr kriegt bestimmt noch was ab davon.
Sonst ist hier alles beim Alten...zu ruhig...zu normal...ich will auch mal wieder weg!!
Ganz liebe Grüße vom Coro redondo und gute Weiterreise wünscht Euch
Barbara
3:05 AM
Nochmal die Barbara,
irgendein Problem gabs mit meiner Telefonnummer,wollte der Martinus mich mal anrufen?
Vielleicht mach ich heute einen Spaziergang nach Weihers - Stöcklewerfen !
Grüße Barbara
3:12 AM
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